Um die Qualität unseres Pflegedienstes nachhaltig zu sichern, arbeiten wir nach dem Pflegeprozess. Der Pflegeprozess besteht aus einer Reihe von logischen, voneinander abhängigen Überlegungs-, Entscheidungs- und Handlungsschritten, die auf eine Problemlösung hin ausgerichtet sind.
Im Regelkreis lässt er sich folgendermaßen darstellen ( nach WHO-Definition):
"BILD"
Das Resultat der Pflege wird an der Erreichung des Zieles messbar. Wenn das Ziel erreicht wird, ist der Vorgang beendet.
Bereiche, in denen Pflegeprobleme und Bedürfnisse bestehen, werden anhand einer Informationssammlung zu folgenden Punkten erfasst (AEDLs nach Monika Krohwinkel):
Diese Punkte dienen als Leitfaden und Gedankenstütze. Sehr viel genauer ist die Informationssammlung mit Hilfe der Pflegeanamnese, die routinemäßig beim Erstbesuch erstellt wird.
Die Informationssammlung findet nicht nur bei der Aufnahme statt, sondern erfolgt fortwährend. Neue Informationen führen zu neuer Situationseinschätzung und Änderung der Schritte. Insbesondere bei der Evaluation der Pflege, z.B. im Rahmen der Pflegevisite, werden erneut Informationen erfasst.
Daten für unsere Informationssammlung erhalten wir durch:
Grundsatz:
Der notwendige Pflegebedarf wird umfassend in der Patientenpflegedokumentation im Rahmen der Pflegebedarfsermittlung fixiert. Dabei wird kenntlich gemacht, welche Bereiche der Unterstützung, z.B. Essen und Trinken, von den Angehörigen und welche Bereiche, z.B. Körperpflege, von unserem Pflegedienst übernommen werden. In die Pflegeplanung gehen dann nur die Leistungen ein, welche der Patient bei uns einkauft. In den Fällen, in denen z. B die Körperpflege morgens durch uns erfolgen soll, abends aber von den Angehörigen übernommen wird, muss diese Vereinbarung aus der Dokumentation hervorgehen. Die konkrete Planung der Körperpflege mit Nennung der detaillierten Maßnahmen erfolgt dann nur für den morgendlichen Einsatz des Pflegedienstes. Grundsätzlich notwendig ist und bleibt aber eine schriftlich fixierte Regelung über die Zuständigkeiten.
Die Planung der Pflege geschieht in drei Unterschritten:
2.1 Erfassung der Probleme und Ressourcen
Die durch die Informationssammlung erhaltenen Daten über den Patienten werden analysiert und in Bezug auf folgende Fragen bewertet:
Die Problemformulierung muss objektiv, kurz und wesentlich, exakt und spezifisch sein. Sie muss eine Beobachtung enthalten ohne Interpretation und Werturteil. Sie muss sich auf den Patienten und die Pflege beziehen.
Eine medizinische oder pflegerische Diagnose ist kein Pflegeproblem.
2.2 Zielsetzung - Pflegeziel
Zu jedem formulierten Pflegeproblem gehört ein Pflegeziel. Es muss realistisch, erreichbar und überprüfbar sein.
Formuliert wird das Pflegeziel
2.3 Planung der Maßnahmen
Die Planung der Pflegemaßnahmen orientiert sich am Patienten und dient dem Erreichen des Pflegeziels.
Die Ressourcen (Fähigkeiten und Möglichkeiten) des Patienten und die seiner Angehörigen müssen bei der Planung berücksichtigt und in die Maßnahme mit einbezogen werden.
Die Pflegemaßnahmen sollen alle notwendigen Prophylaxen mit einbeziehen.
Der Patient muss gut verständlich auch über die Maßnahmen informiert werden, die seinen Wünschen und Vorstellungen nicht entsprechen und die er evtl. ablehnt, die aber zur Zielerreichung notwendig sind.
Die Planung der Maßnahmen soll möglichst von den betreuenden Pflegekräften und der Pflegedienstleitung gemeinsam erfolgen bzw. abgesprochen werden.
2.4 Formulierung der Pflegemaßnahme
Jede Pflegeperson muss, auch wenn sie nicht an der Planung beteiligt war, erkennen können:
Die Formulierung soll deshalb:
Die Durchführung der Pflegemaßnahmen bildet den Kern des Pflegeprozesses. Die Qualität der Pflege wird in erheblichem Maße von der Art und Weise der Ausführung bestimmt. Die Pflegemaßnahmen entsprechen einer Arbeitsanweisung im Sinne einer Pflegeverordnung. Die festgelegten Durchführungshinweise sind für jede Pflegeperson verbindlich. Abweichungen von den festgelegten Pflegemaßnahmen müssen schriftlich begründet und ebenfalls dokumentiert werden.
Zur Durchführung zählt abschließend die Dokumentation.
In diesem Pflegeprozessschritt evaluieren wir die Pflege. Dazu ziehen wir unter anderem den Pflegebericht hinzu. Der Pflegebericht dient der Beurteilung der Pflegewirkung sowie der Informationssammlung.
In unserem Pflegebericht dokumentieren wir den Verlauf und die Wirkung der Pflegemaßnahmen in Hinblick auf die Pflegeziele, sowie das wechselnde Befinden des Patienten.
Die Eintragungen im Pflegebericht sollen sich auf genaue Beobachtungen stützen und z.B. im Rahmen der Pflegevisite auf folgende Fragen Antwort geben:
Aufgrund dieser Beurteilung können Entscheidungen getroffen werden, ob die Ziele erreicht wurden oder ob neue Pflegemaßnahmen und / oder Pflegeziele notwendig sind.
Folgende Ergebnisse sind denkbar:
Die Bewertung führt zur Sicherung und Weiterentwicklung der Planung, indem in unserem Pflegedienst ein Pflegevisitenstandard vorliegt, der regelt, welcher Mitarbeiter wie, wann und wo die Bewertung des Pflegeprozesses vornimmt. Überprüft werden alle Maßnahmen innerhalb des Pflegeprozesses auf Erfolg und Sinnhaftigkeit.